Organisationsentwicklung

Wo sehen wir die Herausforderungen in der Organisationsentwicklung?

In den letzten Jahren hat sich das Unternehmensumfeld massiv verändert (z.B. digitale Entwicklung, Ansprüche von Mitarbeitenden an veränderte Arbeitsmodelle, geopolitische Veränderungen und deren Einflüsse auf Verfügbarkeit von Ressourcen, Einflüsse des Klimawandels auf die Unternehmenstätigkeit und nicht zuletzt die demografische Entwicklung). Ob wirtschaftlich orientierte Firmen, Institutionen im sozialen Umfeld oder Unternehmen im Gesundheitswesen – alle sind sie vom beschriebenen Wandel in irgendeiner Weise betroffen und sehen sich mit Herausforderungen konfrontiert, die sie bislang in der Form kaum kannten.

Alle Betroffenen, d.h. Geschäftsleitungen, Führungskräfte im mittleren Management und auch Mitarbeitende sind demnach gleichermassen gefordert, sich den Entwicklungen anzupassen und möglicherweise neue Wege zu suchen, um den Herausforderungen zu begegnen. Alle Stufen stehen miteinander in der Pflicht, sich neu auszurichten, solidarische Werte zu definieren und gemeinsam Strategien und Ziele in die Realität zu überführen. In der Umsetzung sehen wir die grosse Herausforderung der Organisationsentwicklung. Gemäss der Stacey – Matrix (s. unten) waren die bisherigen Probleme im besten Fall einfach oder dann eben kompliziert. Zukünftig dürften die Fragestellungen aufgrund der vorgängig beschriebenen Faktoren eher komplex oder gar chaotisch werden. D.h. jede Person ist im eigenen Job Veränderungen ausgesetzt, welche die eigene Person bzw. das eigene Verhalten betreffen. Nicht jede betroffene Person (nicht jede Hierarchiestufe) wird mit den zunehmend komplexeren oder gar chaotischen Situationen umgehen können. Die (Weiter-) Entwicklung von Organisationen und damit auch der menschliche Umgang mit Veränderungen wird dadurch nicht einfacher – fachkundige Begleitung bietet hier wertvolle Unterstützung.

 

© Ralph Douglas Stacey (*1942)

Was ist unser Verständnis von Organisationsentwicklung?

Aufgrund der beschriebenen Gedanken sind wir überzeugt, dass die herkömmliche Organisationsentwicklung ausgedient hat und neu gelebt werden muss. Wahrscheinlich werden Hierarchien immer in irgendeiner Form existieren. Die Zusammenarbeit und der Umgang mit Hierarchien wird sich jedoch stark verändern. Wir haben dafür den Begriff «hierarchiefreie Zusammenarbeit» geprägt. Die Organisationsentwicklung entsteht somit durch eine hierarchiefreie Zusammenarbeit über alle Stufen und Rollen, unter Berücksichtigung der zu erreichenden (monetären) Ziele. Das tönt simpel und logisch und ist gleichzeitig sehr herausfordernd.

Die Selbstreflexion aller Betroffenen wird dabei von entscheidender Bedeutung (Insights Discovery) sein. Jede*r einzelne Mitarbeitende (egal wie lange er bzw. sie noch im Unternehmen verbleibt) wird nicht umhinkommen, die eigene Entwicklung in der Form zu gestalten, dass die vorgenannte «hierarchiefreie Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der (monetären) Ziele» möglich ist. Für die Praxis bedeutet das, dass Führungskräfte lernen, wie Mitarbeitende hierarchiefrei in die Abläufe/Prozesse (Arbeitsalltag) integriert werden können (z.B. Leader Lehrgänge). Für Mitarbeitende wiederum heisst das, dass sie volks- und betriebswirtschaftliche Hintergründe verstehen müssen (z.B. KAM – Kompetent im Arbeitsmarkt). Denn nur so werden Mitarbeitende verstehen können, aus welchen Beweggründen der Verwaltungsrat und/oder das Management gewisse Entscheide fällt, die dann von der gesamten Belegschaft getragen und umgesetzt werden müssen.

Wenn wir als Organisation für die Zukunft fit/qualifiziert sein wollen, dann stehen Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermassen in der Verantwortung. Die drei Themenbereiche Persönlichkeits-, Personal- und Organisationsentwicklung überschneiden sich in der Praxis.